38 Jahre Beitragszeit – und dann der sozialrechtliche Super-GAU

1. Ausgangslage

Ich habe über Jahrzehnte fleißig gearbeitet, Beiträge gezahlt, Rücklagen gebildet. Dann kam, was vielen passiert: eine schwere Erkrankung. Nach einem Zeckenbiss entwickelte sich eine Multisystem-Erkrankung – später diagnostiziert als FMS und schließlich ME/CFS. Ich war auf Leistungen aus der gesetzlichen Sozialversicherung angewiesen.

2. Erste Blockade: Widersprüchliche Gutachten

  • Die Agentur für Arbeit ließ ein Gutachten erstellen: voll erwerbsunfähig (<3 Std./Tag) → ALG gestrichen, Verweis an DRV Süd.
  • Die DRV Süd beauftragte Dr. S.: voll arbeitsfähig (>6 Std./Tag) → keine Rente.
  • Ergebnis: Kein ALG, keine Rente, keine Grundsicherung – trotz 38 Jahren Berufstätigkeit.

3. 17 sozialmedizinische Gutachten – ein kafkaeskes Trauerspiel

  • Jeder SV-Träger wollte ein eigenes Gutachten.
  • Keine gegenseitige Anerkennung.
  • Viele Gutachten waren falsch und offensichtlich interessengesteuert.
  • Drei Gutachter wurde wegen Verstoß gem. §278 StGB ( unrichtiges Gesundheitszeugnis) angezeigt.
  • Die Verfahren wurden eingestellt weil: „Kein Vorsatz nachweisbar.“

Gutachter genießen Narrenfreiheit – und Richter folgen ihnen blind.

4. Österreich-Vergleich: gleiche Krankheit, anderes System

  • Antrag bei der Pensionsversicherungsanstalt (PVA) Österreich.
  • Basis: exakt dieselben ärztlichen Unterlagen.
  • Ergebnis: Nach 8 Monaten Berufsunfähigkeitspension von 140 € für 2 Beitragsjahre.

Deutschland:

  • 38 Beitragsjahre → Teilrente von 600 € verweigert.
  • 6 Jahre Rechtsstreit mit der DRV Süd.
  • Endlich: volle EM-Rente nach Berufungsverfahren am LSG München.

„In Österreich wurde ich als Mensch behandelt. In Deutschland als Problemfall.“

5. PTED – Die psychische Folge

Nach Jahren der Blockade, Gutachterwillkür und Behörden-Terror entwickelte ich eine posttraumatische Verbitterungsstörung (PTED) – eine Reaktion, die immer mehr Betroffene durch das deutsche System erleiden.

Das Vertrauen in Staat, Recht und Menschlichkeit ist tief erschüttert.

6. Wirtschaftlicher Schaden

  • Ersparnisse aufgebraucht.
  • Sozialversicherungsbeiträge selbst gezahlt.
  • Menschenunwürdige Behandlung durch ein System, das versagt.

Volkswirtschaftlicher Schaden im Fall FA: 250.000–300.000 € – verbrannt durch Missmanagement, Inkompetenz und Verweigerung.

Ich bin sicher: Tausende ähnliche Fälle füllen die Aktenschränke der Sozialversicherung.

Fazit

Mein Fall ist kein Einzelfall – sondern ein exemplarischer Beleg für systemisches Versagen. Ein Sozialstaat, der so mit seinen Versicherten umgeht, hat seine Legitimität verloren.

Für mich war es der sozialrechtliche Super-GAU.